"Der unbekannte Mörike"
"Der unbekannte Mörike"
Zeichnungen des Dichters Eduard Mörike und Illustrationen seiner Werke
15. Januar - 20. März 2005
Das Stadtmuseum setzt seine Ausstellungsreihe mit Dichtern als Malern fort. Nach den Aquarellen von Hermann Hesse im Jahr 2003 wird nun das malerische Werk von Eduard Mörike vorgestellt.
Dieser Dichter, der das Erbe der Romantik mit seinen Gedichten, Balladen und Märchen übernahm, wird in dieser Ausstellung mit seinen Zeichnungen vorgestellt. Diese spiegeln entweder Orte, Personen und Räume seiner Lebenswelt, oder sind malerische Skizzen zu den Texten. Die „Bilder mit spitzem Stift“ sind ab der Schul- und Studienzeit bis kurz vor seinem Tod im Jahre 1875 entstanden und umfassen so die ganze Schaffensperiode des Dichters. Sie stellen eine visuelle Annäherung an das Werk, die Gedankenwelt und die Person Eduard Mörikes dar.
Die Zeichnungen beweisen, dass Mörike nicht der weltabgewandte biedere Dorfpfarrer und Idyllendichter in „Schlafrock und Pantoffeln“ war, als der er lange Zeit galt. Die phantastischen und grotesken Gestalten, seine Fabelwesen und Sonderlinge eröffnen einen ganz anderen Blick auf ihn, der eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Biedermeiers und der Spätromantik war. In seinen Karikaturen beschreibt er Menschen aus seiner Umgebung teilweise liebevoll, aber manchmal auch spöttisch. Ein zweiter Schwerpunkt der Ausstellung sind Ansichten und Skizzen von seinen Wirkungs- und Lebensstätten wie Ochsenwang, Cleversulzbach, Giebichenstein, Röthenbach/Nagold, Stuttgart, Berlingen/Konstanz oder Wermutshausen.
Neben den Zeichnungen aus der Hand des Poeten Mörike sind auch Illustrationen zu seinen Werken von Künstlern aus verschiedenen Zeitepochen zu sehen:
- Moritz von Schwind (1804 – 1871), Historie von der schönen Lau
- Ferdinand Staeger (1880 – 1976), Mozart auf der Reise nach Prag
- Imre Reiner (1900 – 1987), Lucie Gelmeroth
- Simon Dittrich (1940), Stuttgarter Hutzelmännlein.
Die Bilder des Grafikers Paul Jauch (1870 – 1957) verfolgen die Spuren zu Orten und Lebensstätten von Eduard Mörike. Außerdem sind wertvolle historische Buchausgaben mit Illustrationen und Original-Holzschnitten ein weiterer Bestandteil der Ausstellung. Die ausgestellten Werke sind zum größten Teil Leihgaben aus dem Bestand des Schiller-Nationalmuseums / Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar.
Ergänzend dazu wird ein weiterer Aspekt des Lebens von Mörike dargestellt. „Mörike und die Frauen“ ist das Thema der Ausstellung, die die Gleichstellungsstelle Langenfeld innerhalb der Frauen-Aktionswochen 2005 im KULTURELLEN FORUM präsentiert. Diese Schau mit dem Titel "Ach, Lieb und Treu ist wie ein Traum" wurde vom Kulturamt der Stadt Fellbach freundlicherweise zur Verfügung gestellt.