Fritz Diedering - Farbe, Linie und Struktur
Fritz Diedering
Farbe, Linie und Struktur - Malerei & Arbeiten auf Papier
Ausstellung vom 23. März - 28. April 2002
Die Stadt Langenfeld ist seit je her in Sachen bildender Kunst gegenüber allen Strömungen und Stilrichtungen aufgeschlossen. Seit der deutschen Vereinigung im Jahre 1990 wurde deshalb auch Bildkunst aus den neuen Bundesländern schon mehrfach in lockerer Folge der interessierten Öffentlichkeit präsentiert. Die erfolgreiche Tetzner-Ausstellung Ende 2000 im Stadtmuseum ist noch in guter Erinnerung.
Nunmehr wollen wir mit einer repräsentativen Schau von Gemälden und Papierarbeiten des Chemnitzer Malers Fritz Diedering diese Tradition fortführen.
Fritz Diedering, Jahrgang 31, geboren in Halle/Saale, war bis zu seiner Emeritierung 1996 Professor für Grundlagenstudium im Fachbereich "Angewandte Kunst" der west-sächsischen Hochschule Zwickau/Schneeberg.
Der gelernte Schriftsetzer studierte in den 50er und 60er Jahren an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und an der Hochschule für Formgestaltung Halle, Burg Giebigenstein u.a. bei den Professoren Zitzmann, Sitte, Bunge und Splett. Bis zur politischen Wende in der DDR war er freiberuflicher Maler und Grafiker und Dozent im Nebenberuf an der damaligen Schneeberger Fachhochschule.
Im Zentrum seines überaus vielschichtigen Oeuvres stehen neben der Tafelbildmalerei die Aquarellkunst und die Zeichnung. Seine in vielen Jahrzehnten gewachsene Malerei ist in der bevorzugten südlich-mediterranen Landschaft weniger von Farbglut, sondern stärker von erdgebundenen Braun- und Ockertönen getragen.
Diederings Landschaftsmalerei und ähnlich auch seine an Morandi geschulten Stilleben vermitteln vor allem Ruhe, arkadische Harmonie und Zurückgenommensein. In den Aquarellen dagegen bricht heitere Farbigkeit hervor, die aber stets in der formalen Bildstruktur eingebettet bleibt. Anders dagegen seine oftmals spontan gestischen Tuschzeichnungen.
Diedering ist ein fulminanter Zeichner, mit ausgeprägtem Gespür für Linie und Fläche. Gerade seine Aktzeichnungen belegen die sichere Hand bei Feder und Tuschpinsel. Aufmerksam auf sich machte der Künstler auch als Gestalter von großformatigen Gobelins und Wandbildern.
(Text: Jürgen Koller)