Günter Grass - Grafik und Skulpturen
Günter Grass - Grafik und Skulpturen
Laufzeit: 26.03.2006 - 21.05.2006
Die Ausstellung mit Skulpturen und Grafiken von Günter Grass setzt den Reigen von malenden Schriftstellern, beziehungsweise schreibenden Zeichnern und Gestaltern im KULTURELLEN FORUM fort. Nach Hermann Hesse und Eduard Mörike werden ab Ende März 2006 nun Lithografien, Radierungen und Skulpturen des weltberühmten Autors und Nobelpreisträgers gezeigt.
Das Schreiben, Zeichnen und plastisches Formen sind im Schaffensprozess von Günter Grass gleichermaßen wichtige, einander durchdringende und befruchtende Ausdrucksformen seiner Künstlerpersönlichkeit.
Seit seinen Anfängen in den 1950er Jahren (Günter Grass ist gelernter Steinmetz) beschäftigte er sich mit der Bildhauerei und dem Zeichnen. So geht der zeichnerische Einfall oft dem Schreiben voraus. Der "Butt" zum Beispiel wurde zuerst mit Pinsel, Kohle und Bleistift gezeichnet, bevor der Roman entstand. Oder die Bilder stellen Skizzen dar, die das literarische Werk begleiten. Beides, das Schreiben und Zeichnen, fließt bei Günter Grass, dem wohl bedeutendsten deutschen Literaten der Nachkriegszeit und der Gegenwart, ineinander. Man kann sagen, dass sein literarisches Schaffen ohne das Zeichnen nicht denkbar ist.
Die Skulpturen und Zeichnungen in der Langenfelder Ausstellung zeigen den engen Zusammenhang von bildnerischem und schriftstellerischem Werk. Als Beweis sind zum Beispiel Lithografien zu Märchen von Hans Christian Andersen zu sehen. Themen und Figuren sind desweiteren der Butt, die Rättin, die Schnecke und Selbstporträts. Die Radierungen aus dem Zyklus "Letzte Tänze" bilden einen wichtigen Teil der Präsentation. Auch bei den Skulpturen ist der Tanz das beherrschende Thema.
Dem Besucher wird vor Augen geführt, was er bei der Lektüre von Büchern des Autors schon erahnt oder gespürt hat: Die Universalität eines Künstler, dessen Formschaffen alle Bereiche menschlichen Daseins durchdringt.