Salvador Dalí - Graphik und Skulpturen
Salvador Dalí
Graphik und Skulpturen
Laufzeit 17. 08.2003 - 05.10.2003
Mit der Ausstellung von Salvador Dali präsentiert das KULTURELLE FORUM einen der bekanntesten Künstler des 20. Jahrhunderts. Er gilt als der wichtigste und größte Vertreter des Surrealismus. Nach seiner sehr akademischen Ausbildung an der Madrider Kunstakademie wandte er sich dem Futurismus und dem Kubismus zu. Seine traumähnliche Malerei wurde durch die Psychoanalyse angeregt und seine Bildphantasien waren ein Ausdruck von surrealistischer Irrationalität. Er bewegte sich in einer Assoziations- und Traumwelt. So war Freuds Werk für Dalí von großer Bedeutung. Tod, Verwesung und Destruktion waren immer wiederkehrende Themen. Plastisch herausgearbeitete, häufig skurrile Figuren bewegen sich vor präzis und kühl gemalten, unbestimmten Hintergründen. Dabei überlagern sich häufig sexuelle und religiöse Inhalte mit persönlichsten Empfindungen.
Er schuf nicht nur bedeutende Gemälde, sondern wirkte auch als Illustrator und Graphiker. Von der Vielseitigkeit des brillanten Genies zeugen die Buchillustrationen (z.B. Dantes Göttliche Komödie, Shakespeares Macbeth, Boccaccios Decamerone, Cervantes Don Quichotte oder Carrolls Alice im Wunderland), Bühnenbilder und Kostümentwürfe für Theateraufführungen. Dalí schrieb Zeitschriftenartikel, Drehbücher und Operlibretti, hielt Vorträge über naturwissenschaftliche, politische, medizinische, juristische und vor allem über kunstpolitische Themen. Er arbeitete mit weltberühmten Regisseuren wie Luis Bunuel, Alfred Hitchcock, Walt Disney und Luchino Visconti zusammen.
Der Künstler, den die amerikanische Zeitschrift "Life" im Jahr 1939 den jüngsten und reichsten Maler der Welt nannte, war sich aber nicht zu schade für Entwürfe von Kleidern, Schaufensterdekorationen, Schmuck und Buchumschlägen. Auch in Aschenbecher, Kartenspielen, Parfüms und Schachspielen erkennt man seine Handschrift. Das alles gehört zum imposanten Lebenswerk von Salvador Dali, genauso wie die extravaganten Skandale, die eine exhibitionistische Selbstbespiegelung darstellten. So war er auch für die Werbeindustrie tätig. Dabei entstanden z.B. 1970 die sechs Plakate für die französische Eisenbahn, die in der Ausstellung zu sehen sind.
Mit den 60 Graphiken und 20 Skulpturen aus den 1960er und 1970er Jahren wird in der Präsentation im KULTURELLEN FORUM eine weitgehend unbekannte Seite des exzentrischen spanischen Künstlers gezeigt. Neben bekannten Figuren aus der Literatur (Don Quichotte, Tristan und Isolde, Ikarus) stehen die skurrilen Blumen- und Früchtephantasien. So wird ein Bukett von Gedanken umgeformt zu Blumen-Menschen und der Zweig eines Pflaumenbaumes dient als Torso für einen Läufer, der sich aus dem Staub macht. Es zeigt sich in diesen Graphiken, dass der üppigste Schöpfer des 20. Jahrhunderts damit Zeugnis ablegt von der unteilbaren Identität und Kontinuität der Schöpfung. Dalí sagte einmal: "Die Malerei ist das sichtbare Gesicht oder die Spitze des Eisbergs meiner Gedanken". Und dabei gewinnt der Betrachter faszinierende Einsichten in die Inspirationsquellen und Musen des Künstlers. Er öffnet für uns das Tor zum Irrationalen.
Neben dem malerischen und illustrativen Werk stehen in der Ausstellung surreale Goldschmiedearbeiten. So wird die komplette Serie der "Dali d''or", also des goldenen Dali, gezeigt: Archaische Kreuze, glorreiche Sonnen, Zauberspiegel, Schlüssel oder Schlange, Vogel oder Blume - Zeugnisse der Schöpfung, sowohl seitens der Natur wie auch des Menschen, mit denen sich das kritsche Auge, die geschickte Hand eines bedeutenden Künstler beschäftigt. Dann verwandelt Dali fünf regelmäßige Polyeder nach den grundlegenden mathematischen Figuren in die "LATERNEN DALIS". Sie werden zur leuchtenden Verkörperung des Universums. Alle diese Goldschmiedearbeiten sind aus zeitüberdauernden Werkstoffen gefertigt - Gold, Silber, Bronze, Kristall.
In Zusammenarbeit mit der renommierten Galerie Orangerie Reinz in Köln, die noch zu Lebzeiten Dalís viele seiner graphischen Arbeiten herausgab, entstand diese Schau. Ermöglicht wurde die Ausstellung durch die freundliche Unterstützung der Stadtsparkasse Langenfeld.
Abbildungsrechte: © Demart pro Arte B.V. / VG Bild-Kunst, Bonn 2003
![]() |
![]() |