Pressemitteilung: Kita Mäusenest präsentiert Modell der „Motte Schwanenmühle“ im Stadtmuseum
Das Thema des katholischen Familienzentrums Christus-König lautete in diesem Jahr „Mein Langenfeld“. Das ganze Kindergartenjahr über standen die Stadt und ihre Geschichte im Mittelpunkt. Ein Besuch im Stadtmuseum durfte dabei nicht fehlen, zudem wurden vom Stadtarchiv Informationen und Fotomaterial bereitgestellt. Als Abschlussprojekt haben die Kinder ein Modell der Langenfelder Motte gebastelt:
Dieses wird am Samstag, 19. Juli, um 11 Uhr im Stadtmuseum präsentiert und noch einige Wochen im Foyer der Dauerausstellung im ersten Stock zu sehen sein. Beim Bau der Burganlage wurde besonders Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, indem möglichst alte Materialien recycelt wurden.
Mittelalterliche Niederungsburg
Bei der sogenannten Motte Schwanenmühle handelte es sich wahrscheinlich um eine mittelalterliche Niederungsburg im Ortsteil Wiescheid, unweit der Gaststätte Schwanenmühle. Charakteristisch für eine Motte ist ein künstlich aufgeschütteter Erdhügel, auf dem die Burg in turmförmiger Bauweise errichtet wurde. Dabei war der untere Teil oft aus Stein und das Obergeschoss mit dem Eingang zum Wohnbereich aus Holz erbaut. Die Bezeichnung Motte kommt vom französischen „la motte“, was „Erdhügel“ bedeutet.
Die Überreste der Motte Schwanenmühle sind heute ein Bodendenkmal und für Besucher im Wald nur noch als Unebenheit im Boden zu erkennen. 1968 wurden im Auftrag des Rheinischen Landesmuseums Bonn Vermessungen durchgeführt. Demnach bestand die Motte aus zwei Teilen: Die Hauptburg bzw. der Wohnturm befand sich auf einem rundlichen Hügel von etwa 20 x 30 Metern Ausdehnung. Den Hügel umgab ein acht bis zehn Meter breiter Graben von durchschnittlich zwei Metern Tiefe.
An die Hauptburg schloss sich eine langgestreckte, nierenförmige Vorburg an, die aus Wohnhäusern, Ställen, Werkstätten und Wirtschaftsgebäuden bestand. Die gesamte Anlage war ca. 40 Meter breit und 75 Meter lang und von Wällen und Gräben umgeben, die mit dem Wasser des nahegelegenen Viehbachs geflutet werden konnten. Als Zugang zur Motte diente ein Steg, der bei Gefahr eingezogen werden konnte. Wann die Burganlage aufgegeben wurde, ist nicht bekannt.